Schulprogramm

Schulprogramm
Gliederung

1. Rahmenbedingungen

1.1 Räumliche und sachliche Voraussetzungen
1.2 Personelle Voraussetzungen

2. Schulprogrammentwicklung und Leitbild der Schule

2.1 Schulprogrammentwicklung
2.2 Leitbild der Schule
2.3 Erzieherische Ziele
2.3.1 Umwelt
2.3.2 Medien
2.3.3 Verkehr
2.3.4 Gesundheit
2.3.5 Ästhetik, Musik

3. Unterrichtliche Inhalte

3.1 Deutsch
3.1.1 CVK
3.1.2 Förderunterricht
3.1.3 Schülerbücherei
3.2 Sachunterricht
3.2.1 Waldspiele
3.2.2 Raum und Zeit

4. Beratung

4.1 Praktizierte Beratung
4.2 Elternmitarbeit, Öffnung der Schule nach außen

5. Betreuung

6. Konkrete Entwicklungsziele

6.1 Schulhofgestaltung
6.2 Pausengestaltung
6.3 Freilandlabor
6.4 AG’s

7. Evaluation

8. Zielvereinbarungen

 

1. Rahmenbedingungen

1.1 Räumliche und sachliche Voraussetzungen

Unsere als Flachbau errichtete Schule, die Grundschule Siegbach, besteht in ihrer jetzigen Form seit dem Jahr 1979. Am ruhigen Ortsrand von Eisemroth gelegen zeigt sich die Schule sowohl von ihrem Gebäude und der ausgedehnten Freifläche als auch von den Räumlichkeiten her als gepflegt. Ein am Rand des Schulhofes angelegter großer Schulteich bietet vielfache Möglichkeiten der Naturbeobachtung.

Den Schülerinnen und Schülern stehen acht Klassenräume zur Verfügung.

Die Schule verfügt über einen Computerraum mit 15 Arbeitsplätzen, einen Werkraum und eine Schulküche. Die umfangreich bestückte Schülerbücherei ist im  Elternsprechzimmer untergebracht. Gemeinschaftsveranstaltungen können im großzügig angelegten sog. „Aktionszentrum“ durchgeführt werden.

Unmittelbar mit dem Schulgebäude verbunden ist die Turnhalle mit separatem Geräteraum und Sanitäranlagen. Der Sportplatz der Gemeinde Siegbach ist nur wenige Minuten von der Schule entfernt und darf genutzt werden.

Ebenfalls in direkter Nähe liegt das Naturerlebnisbad Eisemroth. Die Benutzung ist zu Unterrichtszwecken für die SchülerInnen kostenfrei.

1.2 Personelle Voraussetzungen

Das Einzugsgebiet der Schule umfasst die Ortsteile Eisemroth, Oberndorf, Tringenstein, Übernthal und Wallenfels.

Die Gesamtschülerzahl schwankt zwischen 80 und 120. In der Regel laufen die Schuljahre zweizügig.

Im Moment arbeiten an der Schule sieben Lehrkräfte und eine Sozialpädagogin.

In den Klassen 3 und 4 wird Frühenglisch angeboten.

 

2. Schulprogrammentwicklung und Leitbild der Schule

2.1 Schulprogrammentwicklung

Das hier dokumentierte Schulprogramm ist das Ergebnis einer etwa zweijährigen Arbeitsphase, mit der das Kollegium der Grundschule Siegbach ihre pädagogische Verantwortung für die eigene Entwicklung und die Qualität ihrer pädagogischen Arbeit wahrnimmt und die Ziele ihrer Arbeit in Unterricht, Erziehung, Beratung und Betreuung festlegt.

Schon in vielen vorausgegangenen Konferenzen wurden immer wieder unterrichtsrelevante Themen diskutiert, die letztlich mit zu der Entstehung dieses Schulprogramms beitrugen. Das sich stets wiederholende In-Frage-Stellen des Bestehenden führte zu der Forderung, die Diskussionsergebnisse schriftlich festzuhalten und nach einer angemessenen Zeit zu überprüfen.

Gravierende gesellschaftliche Veränderungen (Arbeitsplatzverlust eines Elternteils, quantitative Zunahme von Alleinerziehenden …) und damit einhergehende Probleme kennen jedoch keine „dörflichen Grenzen“ und machen auch vor unserer beschaulichen Grundschule keinen Halt. Sie stellen vielmehr die Schulen mit der bewussten Wahrnehmung ihres Erziehungsauftrages vor neue Herausforderungen.

Die Grundschule Siegbach hat dieser Entwicklung in den vergangen Jahren stets Rechnung getragen und in zahlreichen pädagogischen Konferenzen und Fortbildungen versucht, den Begleiterscheinungen dieser „veränderten Kindheit“ gerecht zu werden. So wurden bewusst Erziehungsziele als Schwerpunkte eines Schulprogramms festgelegt und bilden mit der Sicherung der Qualität von Unterricht und der Förderung selbstständigen Lernens einen wichtigen Aspekt in der Festschreibung unseres Schulprogramms.

2.2 Leitbild der Schule

Als ein grundlegendes Erziehungsziel ist hier die Schaffung eines günstigen Schulklimas mit der Entwicklung einer Grundhaltung des Respekts und der Toleranz gegenüber anderen zu nennen. Kinder heute wachsen in veränderten Familienstrukturen auf. Die Einelternfamilie hat zugenommen, viele wachsen nicht in den Familien auf, in die sie hineingeboren wurden. Nur ein Drittel der Kinder hat andersgeschlechtliche Geschwister und ca. 40 % sind Einzelkinder.

Vielfach fehlen Grunderfahrungen der gemeinsamen Freude, des Trostes und des Glücks mit Bruder und Schwester, aber auch des Teilens, der Eifersucht und des gelungenen Streitens. So muss die Schule heute in stärkerem Maße als bisher die Aufgabe erfüllen, Stätte sozialer Begegnung und gemeinsamer Grunderfahrung zu sein. Denn auch in unserer „ländlichen“ Schule muss man beobachten, dass die Familie die sozialerzieherische Funktion heute nur noch in eingeschränktem Maße erfüllt und sie faktisch an Kindergarten und Schule weitergegeben hat. Hinzu kommt die feststellbare Überversorgung der Kinder durch die technischen Medien wie z.B. Fernsehen, Video- und Computerspiele und die Unterversorgung mit authentischen Sozialbeziehungen.

Die zunehmende Gewaltbereitschaft verlangt zudem eine Reaktion der Schule:

– Bereitstellung von Spielgeräten in den Pausen
– Einheitliches Vorgehen der Lehrkräfte bei entstehenden Konflikten
– Gemeinsam erstellte Schul- und Klassenregeln (z.B. Pünktlichkeit zum Unterrichtsbeginn)
– Umgestaltung des Pausenhofes in verschiedene Spiel- und Ruhezonen

Verständnis und Verlässlichkeit als grundlegende Erziehungsziele haben daher einen festen Platz in unserem Schulprogramm gefunden. Durch die Rhythmisierung des Unterrichts mit seinem wiederkehrenden Elementen wie Morgenkreis, tägliche Bewegungszeit, gemeinsam entwickelte Unterrichts- und Klassenregeln und durch die tägliche, gemeinsame Frühstückspause im Klassenzimmer sollen die Kinder diese Ziele bewusst erfahren und erleben.

Einen hohen Stellenwert nehmen die beiden zuletzt genannten Ziele in den ersten beiden Klassen der Grundschule ein, denn beides kann nur entwickelt werden, wenn man sich ohne Zeitdruck auf das einzelne Kind einlassen kann.

Die Schule soll für die Kinder als ein Ort der Geborgenheit empfunden werden, in der die Lehrkräfte für schulische und private Probleme als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. So wollen wir das einzelne Kind nicht nur in seinen Vorlieben, Verweigerungen und Ängsten kennen lernen, sondern –in einem angstfreien Klima- einen Dialog mit ihm beginnen, um ihm zeigen zu können, dass es auch von den anderen Kindern akzeptiert wird, sobald es lernt, seinerseits auf sie zuzugehen.

Da wir auf die Lehrer-Schüler-Relation keinen Einfluss haben, versuchen wir diesem Ansatz gerecht zu werden. Für die nähere Zukunft lässt sich ein Modell denken, das feste Kernzeiten vorsieht, in denen zwei Erwachsene vorhanden sind, die sich nicht nur bei unterrichtlichen und sozialpädagogischen Maßnahmen helfen, sondern auch bei der Deutung und Bearbeitung dessen, was geschieht. Hinzu kommt die Notwendigkeit einer sozialpädagogischen Fortbildung für die Lehrkräfte, um eine bessere praktische Befähigung für dieses Ziel zu erhalten.

In diesem Zusammenhang sei auch auf das beabsichtigte Betreuungsangebot hingewiesen, das im Schuljahr 2002 / 03 realisiert werden kann.

2.3 Erzieherische Ziele

Im Folgenden sollen nun einige curriculare Schwerpunkte unserer Erziehungsziele erläutert werden:

2.3.1 Umwelterziehung

Laut § 1 des Hessischen Naturschutzgesetzes sind Natur und Landschaft in den besiedelten und in den nicht besiedelten Gebieten des Landes um ihrer selbst willen und als Lebensgrundlage des Menschen zu entwickeln, zu schützen und zu erhalten.

Um für diese Gedanken ein Bewusstsein zu entwickeln muss es in erster Linie darum gehen, ein Gefühl für unsere Natur entfalten zu können. Diese Sensibilisierung für die Natur setzt jedoch elementare Begegnungen und Erlebnisse mit der Natur und in der Natur voraus. Es geht darum, die Natur hautnah im Umgang zu erfahren, zu erspüren und als wertvoll erkennen zu lernen.

Da die Kindheit heute sich vom ganzheitlichen und unmittelbaren Erleben weit entfernt hat, ist es umso wichtiger, erlebnisorientierte und direkte Erfahrungen in der Umwelt zu machen.

Der Rahmenplan Sachunterricht gibt der Grundschule die Aufgabe, den Schülern ein verantwortungsvolles Bewusstsein für Mensch, Tier, Pflanze und die entsprechenden Lebensräume zu vermitteln, sich auf diesem Gebiet Wissen anzueignen und Erfahrungen zu machen (S. 122 ff).

In weiteren Themenschwerpunkten geht es um Naturerfahrungen (im Wald, am Bach oder Teich), um das Entdecken ökologischer Kreisläufe (Wasser, Pflanzen), um das Kennenlernen konkreter Maßnahmen zum Schutz der Umwelt (Bachpatenschaften, Kontakte zu Umweltverbänden) und um die umweltgerechte Gestaltung des Lebensraumes Schule (Abfallrecycling, Mitgestaltung des Schulgeländes).

Einzelheiten hierzu finden sich bei den Inhalten im Sachunterricht.

2.3.2 Medienerziehung

Die Medienerziehung an der Grundschule Siegbach hat durch die wachsende Komplexität der Medienlandschaft zunehmend an Bedeutung gewonnen. Ziel ist es, die Kinder zu einem bewussten Gebrauch der unterschiedlichen Medien zu führen und eine kritische Einstellung ihnen gegenüber zu entwickeln.

Ein Schwerpunkt dieser Zielsetzung bildet die Computerarbeit. Dank tatkräftiger Hilfe und großem Engagement seitens der Elternschaft und des Kollegiums wurde im Laufe der letzten 5 Jahre ein Computerraum eingerichtet, der nach und nach immer weiter mit modernster Technologie aufgerüstet wurde. Alle Klassen nutzen die Computer zum Schreiben, Malen, Gestalten, Spielen und Lernen mit einem erprobten Lernprogramm. Geplant sind in naher Zukunft Internetrecherchen zu Sachunterrichtsprojekten, Aufbau von Schul-Partnerschaften, Darstellung der schulischen Aktivitäten auf den Schulhomepageseiten und zur Dokumentation von Unterricht.

Unser Bestreben ist es, den Schülern die neuen Möglichkeiten der Lernens am Computer näher zu bringen und was heute als „Edutainment“ (Lernen mit Spaß) bezeichnet wird, zu vermitteln.

2.3.3 Verkehrserziehung

Aufgabe der Verkehrserziehung ist es, die Kinder zu befähigen, sich im Verkehr sicher, sachgerecht und mitverantwortlich zu verhalten, ein kritisches Verständnis für Verkehrsabläufe zu entwickeln und durch eigenes Handeln eine Verbesserung der Verkehrswirklichkeit anzustreben (vgl. RR).

Situationen aus der kindlichen Verkehrswirklichkeit (z.B. Erlebnisse auf dem Schulweg und in der Freizeit) werden in der Verkehrserziehung aufgegriffen und sollen zu einem situationsorientiertem Verhalten führen, das Rücksichtnahme, Verzicht auf Vorrechte und Antizipation der Handlungen anderer erfordert.

Ein wichtiger Baustein dazu ist die an unserer Schule stattfindende Radfahrausbildung in Klasse 4.

Durch theoretischen wie praktischen Unterricht, an dessen Ende die „Führerscheinprüfung“ steht, sollen die Kinder ein auf Sicherheit und Verantwortung bedachtes Verkehrsverhalten bewusster wahrnehmen und handelnd erleben lernen.

2.3.4 Gesundheitserziehung

Schon seit vielen Jahren ist die gemeinsame Frühstückspause im Klassenraum fester Bestandteil der Gesundheitserziehung. Jedes Kind hat so die Möglichkeit, in Ruhe sein Frühstück zu sich zu nehmen. Zur „gesunden Ernährung“ gehört auch die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt durch Besuche der Ernährungsberaterin im Unterricht.

Im Sachunterricht steht nicht allein der biologische Aspekt, den eigenen Körper kennenzulernen (Sinnesorgane, Funktion der Körperteile …), sondern auch Vorsorge (Gefahren erkennen und vermeiden, Körperpflege, Ernährung, Freizeitverhalten, Suchtprävention …) zu treffen, die Gesundheit zu erhalten. Dabei finden wir Unterstützung vom Gesundheitsamt zur Zahngesundheit und von freiwilligen Helfern verschiedener Organisationen, die Erste Hilfe-Lehrgänge durchführen.

Die Sexualerziehung soll den Schülern helfen, Klarheit über die eigenen Körperfunktionen zu erlangen. Wichtig ist uns dabei nicht nur der biologische Vorgang, sondern auch die soziale und emotionale Ebene.

2.3.5 Ästhetische und musische Erziehung

Kinder begegnen visuellen und auditiven Kommunikationsmitteln mit Faszination. Sie konsumieren in der Regel eher, als dass sie eigentätig werden.

Unsere Schule legt Wert darauf, Kinder für eine differenzierte Wahrnehmung zu sensibilisieren, ihnen Spaß am eigenen Tun zu vermitteln, ihnen zu zeigen, dass man im kreativen Tätigsein Freude empfinden kann.

Wir wollen Mut machen, sich individuell schöpferisch auszudrücken, wollen auf die Gestaltungsfreude der Kinder einwirken und wollen ihnen einen Blick für Farb – und Klangharmonie näherbringen. Um diesem Ziel näher zu kommen, bieten sich im täglichen Schullalltag vielfältige Möglichkeiten, nicht nur im Kunst – und Musikunterricht.

So leiten wir z.B. die SchülerInnen an, ihren Klassenraum durch Bilder, Pflanzen, Stellwände, Ausstellungstische und Mobiliar so auszugestalten und einzurichten, dass sie sich in „ihrem“ Raum wohlfühlen, ohne dass er überladen wird.

Wir wollen den Klassenraum als harmonischen „Lebensraum“ schaffen. Dass es dabei gilt, ein bestimmtes Maß an Ordnung im Raum selbst, sowie an seinem Arbeitsplatz einzuhalten, ist der Schule ein Anliegen.

Wir halten die Kinder an, Ausstellungsflächen in den Fluren zu nutzen, um ihre Arbeiten zu präsentieren.

Wir bringen ihnen nahe, Räumlichkeiten der Schule entsprechend der Jahreszeit auszuschmücken. Wir versuchen, aus dem Alltag herausgehobene Augenblicke als etwas Besonderes zu gestalten und zu erleben.

Die Kinder sollen Freude daran haben, Feierlichkeiten mit Liedern, Theaterspiel und Tänzen zu umrahmen. Schwerpunkte im Musikunterricht sind neben dem Erlernen von Liedern der kreative Umgang mit Musik durch Instrumentalbegleitung und die eigene Entwicklung von Tänzen.

Unsere Ziele sind, in Zukunft wieder eine Blockflöten -AG anzubieten und einen Schulchor zu gründen.

Den Kunstunterricht verstehen wir nicht als Raum für das Vermitteln verschiedenster Techniken. Er soll vielmehr Hilfen bieten, seine eigenen kreativen Fähigkeiten zu entdecken.

 

3. Unterrichtliche Inhalte

3.1 Deutsch

Beim Lernen in unserer Schule sollen die Kinder u.a. erfahren, dass:

– Lernen Spaß macht
– Lehrer helfen und fördern wollen
– Man alleine und mit anderen gemeinsam lernen kann
– Jeder etwas kann, aber nicht alle dasselbe oder alles gleich gut.

Dieser Ansatz wird im Deutschunterricht durch die Anwendung einer Rechtschreibkartei unterstützt.

Mit dem Rechtschreiblehrgang lernt jedes Kind nach seinen Möglichkeiten das Rechtschreiben nach seiner Art zu lernen, seiner Lernintensität, seinem Lerntempo, allein oder mit Partnern seiner Wahl.

Der Rechtschreiblehrgang kann also so eingesetzt werden, dass jedes Kind selbst entscheidet, wie, wie schnell und mit wem es lernt.

Der Lehrgang beginnt in der Klasse 2.

3.1.1 CVK-Lehrgang

Erste Aufgabe des Rechtschreiblehrgangs: Wortbilder sichern

Jedes Wort des Grundwortschatzes soll für jedes Kind zum sicheren Bestand des Rechtschreibwortschatzes werden. Dazu werden die Wörter durch Schreiben eingeschliffen. Dieses Schreiben ist ein attraktives Schreiben, an dem alle Komponenten (Auge, Ohr, Bewegung der schreibenden Hand, Bewegung der Sprechwerkzeuge und Sprach-Denken) beteiligt sind.

Entscheidend ist dabei das richtige Üben.

Der Rechtschreiblehrgang versucht durch verschiedene Maßnahmen (sofortige Selbst-Kontrolle, Partnerkontrolle, Lehrerkontrolle, Partnerdiktate, Schönschreiben, Umgang mit dem Wörterbuch, …) die Übungsbereitschaft zu erhalten und stiftet Motivation durch die Gestaltung der Karten in Form und Inhalt.

Zweite Aufgabe des Rechtschreiblehrgangs: Strategien und Strukturen lernen

Neben den Abschreibübungen enthält der Rechtschreiblehrgang eine Vielzahl von Strukturierungsübungen, vornehmlich in Klasse 2: Trainieren des Codierprozesses und Üben von Wortanalogien. Die Regelhaftigkeit bestimmter Rechtschreibbesonderheiten soll den Kindern allmählich bewusst werden.

Im späteren Verlauf der Arbeit mit den Rechtschreibkarten, ab Klasse 3, wächst die Anzahl der Aufgaben, mit denen die Kinder Gelerntes anwenden.

Der Lehrgang ist so konzipiert, Kindern nicht ihre Misserfolge und ihr noch wenig entwickeltes Rechtschreibvermögen vor Augen zu halten, sondern ihnen Leistungen zu ermöglichen und zu bestätigen.

Die tägliche Rechtschreibübung

Alles Schreiben in unserer Schule ist auch eine Rechtschreibübung. Die Schüler schreiben bei jeder Gelegenheit, nicht nur mit dem Lehrgang. Der Lehrgang ist „nur“ der systematisch entwickelte Kern des Rechtschreibunterrichts.

3.1.2 Förderunterricht

Ein Ziel des Deutschunterrichtes der Grundschule liegt darin, die „Freude am Lesen und Schreiben“ (Rahmenplan 1.1, Seite 88) auszubilden.

Grundlegende Voraussetzung, um mit Freude lesen und schreiben zu können, ist aber der sichere und automatisierte Umgang mit den Schriftzeichen. In diesem Sinne kommt der Vermittlung der Lese- und Rechtschreibfertigkeit im Deutschunterricht eine zentrale Rolle zu.

Die Förderung muss so alle Schüler betreffen:

Sie muss als binnendifferenzierende Maßnahme einerseits Lernrückstände und –schwierigkeiten aufgreifen und andererseits besondere Fähigkeiten unterstützen und weiterentwickeln. Dies wird an unserer Schule u.a. durch den Einsatz eines differenzierenden Rechtschreiblehrganges und den Einsatz von Lernprogrammen am Computer ermöglicht.

Hier ergeben sich Möglichkeiten für selbstverantwortliches Arbeiten, Lernerfolge durch „kleine Schritte“ oder gezielte Hilfen bei Lernlücken.

Neben den binnendifferenzierenden Maßnahmen ist es jedoch für einige Schüler notwendig, individuelle Problembereiche und Lernrückstände aufzuarbeiten, was durch zusätzliche Förderstunden (in der Regel zwei Schulstunden pro Woche) ermöglicht wird. Dieser Förderunterricht findet in Kleingruppen statt, liegt nach Möglichkeit in der Hand des Deutschlehrers und erfolgt in enger Bindung an den Klassenunterricht.

Grundlage des Förderunterrichtes muss ein individuelles Förderkonzept bilden, das die Förderaufgaben und den Förderbedarf gezielt beschreibt, um Lernfortschritte feststellen zu können.

Eine wichtige Informationsquelle sind dabei die Fehlschreibungen der jeweiligen Schüler, an denen sich die Störungen im Lernprozess erkennen lassen.

Diese qualitative Fehleranalyse (die gleichzeitig die Fehlerhäufigkeit berücksichtigt) ermöglicht dann die individuelle Zuordnung von Übungen im Förderunterricht.

Das Thema LRS wurde in zwei schulinternen Fortbildungsveranstaltungen bearbeitet und seitdem in der Regel im Förderunterricht umgesetzt.

Eine Reflexion über den Erfolg des Förderunterrichtskonzeptes soll nach einer Erprobungsphase während einer Gesamtkonferenz erfolgen.

Förderkonzept der Grundschule am Siegbach

Der Förderauftrag für die Schulen ist in den Novellierungen der

– Verordnung zur Gestaltung des Schulverhältnisses und
– Ausgestaltung der Bildungsgänge und Schulformen der Grundstufe

festgelegt. Die Förderung des einzelnen Schülers ist Prinzip des gesamten Unterrichts und Aufgabe der gesamten schulischen Arbeit. Die individuelle Förderung ist in den Gesamtzusammenhang schulischer Lernförderung zu stellen.

Die Gesamtkonferenz soll durch die Entwicklung eines schulischen Förderkonzepts nach den Grundsätzen des Schulprogramms die Kontinuiät von Unterrichts- und Erziehungsprozessen gewährleisten.

Ziele:

– Lerndefizite beheben
– Lernbereitschaft und Lernfähigkeit insgesamt weiterentwickeln und fördern
– Begabungs- und Leistungsschwerpunkte unterstützen

Förderpläne sollen/müssen geschrieben werden

– für alle Kinder, die eine Vorklasse besuchen
– im Fall des drohenden Leistungsversagens
– für alle Kinder, die an einer besonderen Fördermaßnahme teilnehmen

Förderunterricht ist in der Regel als binnendifferenzierende Maßnahme zu organisieren. Über die allgemeine Lernförderung hinausgehende besondere Fördermaßnahmen sind z.B. zeitlich begrenzte Hilfen zur Überwindung

von Lerndefiziten oder Maßnahmen zur Behebung partieller Lernausfälle.

Im Fall der Nichtversetzung ist ein individueller Förderplan zu erstellen und den Eltern und dem Schüler zur Kenntnis zu geben ( GestaltVO§10Abs.4 ).

Grundlage zur Erstellung von Förderplänen ist die Diagnose der Lernausgangslage. Dazu dienen

– Informationen aus den Schuleingangsuntersuchungen
– Informationen aus Elterngesprächen zur Entwicklung ihres Kindes, zu Interessen und Spielvorlieben im Kindergartenbereich und zu bereits Erfolgten Therapien
– Unterrichtsbeobachtungen der Schüler durch Lehrkräfte
– eventuell Lehrertagebuch.

Förderziele:

– soziales Lernen ( Gesprächsregeln, Teamfähigkeit )
– motorisches Lernen (Feinmotorik, sachgerechtes Benutzen von Arbeitsmaterialien )
– methodisch-strategisches Lernen ( Arbeitstechniken, Lernstrategien )
– fachspezifische Lerndefizite ( Lernschwächen ausgleichen oder mildern)

Die Ziele sollten realistisch und möglichst konkret formuliert werden und es sollte sich auf wenige Ziele konzentriert werden. Ein nicht zu langer Zeitraum sollte festgelegt werden.

Es muss deutlich sein, wer macht was bis wann?

Die außerschulische Förderung (auch die Eltern) ist mit einzubeziehen.

Alle ergriffenen Maßnahmen müssen dokumentiert werden.

Fazit: Gestaltung eines individuellen Förderplans

muss

– Entwicklungsstand
– Lernausgangslage
– individuelle Stärken und Schwächen
– Förderchancen und Förderbedarf
– Förderaufgaben und Fördermaßnahmen

sollte

– individuelle Lernentwicklung sowie erreichte Lernfortschritte
– möglichst konkrete Ziele
– konkreter, verbindlicher Zeitplan
– Einbeziehung außerschulischer Maßnahmen

Die Schule erstellt ein schuleigenes Förderkonzept, in dem die Abläufe und Strukturen geregelt sind.

3.1.3 Schülerbücherei

Zentrale Aufgabe des Deutschunterrichtes ist die Hinführung der Kinder zum Lesen und zur Literatur.

Dabei ist das übergeordnete Ziel, die Freude am Lesen zu wecken und zu erhalten. Die Schüler sollen die Funktionen (Rahmenplan 2.2.3., Seite 106) von Literatur kennen lernen und erfahren.

Die Grundschule Siegbach verfügt über eine umfangreiche Schülerbücherei, die kontinuierlich aufgestockt und aktualisiert wird. Der derzeitige Bestand liegt bei etwa 500 Exemplaren.

Die Bücherei ist täglich während der ersten großen Pause zur Ausleihe und zum „Schmökern“ geöffnet.

Gleich zu Beginn der Schulzeit werden die Schüler in die Bücherei eingeführt und mit dem Ausleihverfahren bekannt gemacht, so dass eine Nutzung für freie Lektüre von Anfang an möglich ist.

Für viele Bereiche des Unterrichtes wird die Nutzung der Bücherei zur Informationsbeschaffung angeregt (Sachbücher).

In den Förderstunden erhalten die Schüler Gelegenheit zum Lesen, Vorlesen und zum Austausch über die von ihnen gelesenen Bücher.

Im Laufe des Jahres finden an der Schule Buchpräsentationen für Schüler und Eltern von Büchereien und Verlagen statt.

Angestrebt sind Autoren- und Märchenlesungen (z.B. in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Literatur in Wetzlar) und eine verstärkte Einbeziehung der Schüler bei der Auswahl der Neuanschaffungen (Berücksichtigung des Leseinteresses).

3.2 Sachunterricht

Kinder bringen viel Wissen und Erfahrung mit in die Schule. Im Sachunterricht können diese Erfahrungen aufgenommen, geordnet und systematisiert werden, um ein besseres Verständnis zu erreichen. Unsere Schule will Interesse wecken für Fragen und Probleme, mit denen die Kinder bisher noch nicht in Berührung gekommen sind. Sie lernen Strategien und Methoden kennen, die sie in die Lage versetzen, Problemstellungen in ihrer Lebenswirklichkeit zu erkennen und zu bearbeiten. Dies geschieht durch sammeln, vergleichen und ordnen, erkunden und beobachten.

Im folgenden sind beispielhaft einige Themen des Sachunterrichts dargestellt.

3.2.1 Waldspiele

Unsere Schule legt viel Wert darauf, den Kindern ihre nähere Umgebung vertraut zu machen. Sie sollen nicht nur Wissen über, sondern auch ein positives Verhältnis zu ihrer Umwelt entwickeln. Es ist uns bewusst, dass dies nicht nur durch „lernen“ im herkömmlichen Sinn erreicht werden kann. Ein Beispiel für ganzheitlichen, alle Sinne und auch die Gefühle ansprechenden Unterricht sind die „Waldspiele“.

Die Waldspiele werden jedes Jahr im Mai / Juni mit den vierten Klassen durchgeführt. Zunächst wird im Sachunterricht das Thema „Wald“ unter den verschiedenen Aspekten (Bäume, andere Pflanzen, Tiere – besonders Vögel, Erholungswert, Wirtschaft, Waldschäden, …) behandelt. Dazu gehören – neben dem Unterricht in der Klasse, in dem vielfältige Methoden und Materialien zum Einsatz kommen, auch zwei Unterrichtsgänge mit dem Förster, der die LehrerInnen dabei unterstützt, Fachwissen vor Ort und aus erster Hand weiterzugeben. Höhepunkt und Abschluss dieses Projektes sind dann die Waldspiele selbst.

An einem vorher festgelegten Tag wandern die SchülerInnen der vierten Klassen ca. eine Stunde in die Nähe der Schutzhütte von Siegbach-Übernthal. Diese liegt weit außerhalb des Dorfes und hat in unmittelbarer Nähe ein abwechslungsreiches Waldgebiet und einen Teich. Durch die Mithilfe der Siegbacher Förster und vieler Eltern ist es möglich, Kleingruppen von je sechs bis sieben Kindern zu bilden. Diese Gruppen durchlaufen, begleitet von einem Erwachsenen, sieben Stationen, die wiederum von LehrerInnen, Eltern oder einem Förster vorbereitet und betreut werden. Hier sind Aufgaben zu erfüllen, für deren Lösung Punkte vergeben und auf einem Gruppenzettel festgehalten werden. Bei der Konzeption der Stationen wird besonders viel Wert auf abwechslungsreiches, ganzheitliches, alle Sinne ansprechendes Lernen gelegt. Und Freude soll es natürlich auch machen.

Eine Station steht unter dem Thema „Vögel“, hier sollen Vögel erkannt werden. Dazu dienen Bilder, Federn und Kassetten mit Vogelstimmen, wenn die echten Vögel sich nicht sehen oder hören lassen. An einer anderen Stelle geht es um sportliche Aktivitäten, um das Balancieren auf Baumstämmen, das Umsetzen eines Holzstapels in möglichst kurzer Zeit und Zapfenweitwurf. Danach sollen Waldtiere anhand von Spuren oder Fellen etc. erkannt werden. An einer Stelle mit vielen verschiedenen Bäumen geht es um deren Namen, Rinde, Blätter. Die genaue Wahrnehmung der Kinder wird an der Station „Hier stimmt was nicht“ gefordert, wenn sie erkennen sollen, dass alte Autoreifen oder Plastikblumen nicht in den Wald gehören – und diese auch erst einmal finden müssen.

Ein weiteres Angebot betrifft den Teich, dessen Temperatur z.B. geschätzt werden soll. Aber auch das Falten von Schiffchen und die Nennung von typischen Pflanzen und Tieren gehören hierher. Schließlich erfahren die Kinder, wie sich Waldboden oder Rindenmulch anfühlen, wenn man barfuß darüber geht. Oder sie versuchen, Dinge des Waldes in Krabbelkisten zu erfühlen oder Waldblumen am Geruch zu erkennen.

Haben die Kinder alle Stationen durchlaufen, treffen sich sämtliche Beteiligten an der Schutzhütte, wo es Getränke und gegrillte Würstchen gibt. Während dieser Pause werden die Gruppenergebnisse ausgewertet und zum Abschluss erfolgt die Siegerehrung, in deren Verlauf jedes Kind eine Urkunde und einen Preis, z.B. ein Bestimmungsbuch für Pflanzen und Tiere des Waldes, erhält. Dabei ergibt es sich immer wieder, dass gerade solche Kinder viel Erfolg haben, die ansonsten eher schwache Leistungen erbringen.

Durch diese vielfältige Anwendung des gelernten Wissens, die neuen Erfahrungen und die Freude, die die Kinder an den Waldspielen haben, entwickeln sie hoffentlich positive Gefühle für ihre Umwelt und sind dann eher bereit, sie zu respektieren und zu schützen.

3.2.2.1 Raum und Zeit

Ein Ziel des Sachunterrichtes ist das Erschließen von Raum und Zeit, dem insbesondere im 3./4. Schuljahr eine besondere Gewichtung zukommt. Wesentliche Lerninhalte sind die Einführung in das Kartenverständnis, die Erkundung der bekannten räumlichen Umgebung und die historische Dimension der Zeit, die über die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Umgebung erfolgen sollte.

3.2.2.2 Heimatgeschichte

Sitten und Gebräuche, Straßen und Flurnamen, Bauwerke, Denkmäler usw. weisen auf Ereignisse hin, die im Bewusstsein geblieben sind und an nachfolgende Generationen weitervermittelt wurden. Diese „Überreste“ können Vergangenheit anschaulich machen und Verständnis für historische Ereignisse fördern.

Unsere Schule will bei den Schülerinnen und Schülern das Interesse für die Besonderheiten unserer Heimat wecken und ihnen zeigen, wie Menschen ehemals lebten, wie sie arbeiteten, wie sie ihr Dasein bewältigten und wie sie ihr Zusammenleben gestalteten.

Unsere Gemeinde ist geprägt durch den bis zum Jahr 1975 betriebenen Eisenerzbergbau. In der Großgemeinde leben einige ehemalige Bergbauarbeiter.

Einige von ihnen sind der Schule regelmäßige Ansprechpartner und stehen als sachkundige Informanten zur Verfügung.

Unterrichtsgänge zu stillgelegten Gruben, Besuche im Heimatmuseum Übernthal, Diavorträge und Präsentation originaler Ausrüstungsgegenstände werden von ihnen organisiert.

In den einzelnen Gemeinden wird z.T. noch Landwirtschaft betrieben. Es bestehen Kontakte zwischen der Schule und einigen Landwirten und die Kinder werden zu bestimmten Anlässen (z.B. Ernte) zum Zuschauen eingeladen.

Ortsvereine, die sich der Tradition verpflichtet sehen, bieten der Schule ihre Mithilfe an, indem sie z.B. das alte Backhaus in Betrieb setzen.

Auch der Besonderheit, dass in zwei der Siegbacher Ortsteile Burganlagen bestanden, wird speziell im Sachunterricht Rechnung getragen.

Besichtigungen des Burgmodells und der Ausgrabungen in Tringenstein, sowie der Reste der Burg Wallenfels und die Vermittlung kindgemäßen Hintergrundwissens sind Teil des Sachunterrichtes.

Den Siegbach, der der Großgemeinde den Namen gab, von der Quelle bis zur Mündung zu verfolgen, dabei stillgelegte Mühlen kennenzulernen und die Bedeutung der Reinhaltung von Fließgewässern sind weitere Arbeitsschwerpunkte.

 

4. Beratung

4.1 Praktizierte Beratung

Zum Schulanfang: Im Rahmen eines vom Kindergarten für die Eltern der Schulanfänger veranstalteten Informationsabends, an dem die zukünftigen LehrerInnen der kommenden ersten Klassen teilnehmen, wird über das Einschulungsverfahren informiert.

Bevor die Eltern ihre Kinder in der Schule anmelden, findet ein sich über einen Nachmittag erstreckender Besuch der zukünftigen Erstklässler in der Schule statt, bei dem der Entwicklungsstand sowie Reaktionen und Zurechtfindungsvermögen in der schulischen Umgebung beobachtet werden. Aufgrund dieser Erkenntnisse können die Eltern besonders in Zweifelsfällen über die Prognosen ihres Kindes ggf. auch über Zurückstellung oder vorschulische Förderung beraten werden.

Vor Beginn des ersten Schuljahres findet ein gemeinsamer Elternabend der Eltern und LehrerInnen des ersten Schuljahres statt, an dem organisatorische Fragen im Zusammenhang mit der Einschulung und dem Schulalltag geklärt werden.

Für alle Eltern findet jeweils im November oder zum Schulhalbjahr ein Sprechtag statt, bei dem sich Eltern und LehrerInnen über das betreffende Kind im persönlichen Gespräch informieren (häusliche Verhältnisse, schulische Verhaltensweisen und Leistungen) und sich ggf. über häusliche Förderung oder besondere schulische Maßnahmen beraten. Darüber hinaus gibt es einmal wöchentlich angebotene Sprechzeiten jedes Kollegiumsmitgliedes, zu denen sich Eltern in Sonderfällen jederzeit anmelden können. Aktuelle Probleme können bei geringfügigem Zeitaufwand auch telefonisch oder während einer Pause besprochen und geklärt werden.

Über Belange von allgemeinem Interesse wird auf regelmäßig stattfindenden Elternversammlungen gesprochen und diskutiert. Diese haben neben pädagogischen und organisatorischen Angelegenheiten auch die Planung außerunterrichtlicher und außerschulischer Projekte zum Inhalt. Bei gemeinsamen Aktivitäten können in aufgelockerter Weise Informationen und Beratungsinitiativen eingebracht werden.

Gezielte Beratungsmaßnahmen finden auch am Ende der Grundschulzeit statt. Nach einem Informationsabend mit Repräsentanten der für unsere Schulabgänger in Frage kommenden weiterführenden Schulen haben die Eltern der Viertklässler die Möglichkeit, sich von KlassenlehrerIn und HauptfachlehrerIn über den schulischen Fortgang ihres Kindes beraten zu lassen und ihre Entscheidung pädagogisch sinnvoll abzustimmen.

Darüberhinaus haben die SchülerInnen selbst Gelegenheit die weiterführenden Schulen kennenzulernen, oft auch in lockerem und spielerischem Rahmen.

Für SchülerInnen mit speziellen, im Rahmen der Regelschulbetreuung ungenügend oder nicht behandelbaren Problemen werden je nach Sachlage Fachleute (Jugendamt, Schulpsychologe, Sprachheilpädagogen) hinzugezogen, bzw. die Eltern werden an geeignete Institutionen verwiesen. Auch zur Suchtprävention und Gewaltvermeidung stehen Ansprechpartner im Kollegium zur Verfügung.

4.2 Elternmitarbeit, Öffnung der Schule nach außen

Um Verständnis und Einfühlungsvermögen für die schulische Arbeit bei den Eltern, und damit eine möglichst harmonische Lern-Atmosphäre für die Schüler zu fördern, ist man an unserer Schule bestrebt, Eltern in das Schulgeschehen einzubeziehen, etwa, indem besondere handwerkliche oder kreative Ambitionen und Fertigkeiten zur aktiven Teilnahme animiert werden, etwa beim Kochen und Backen, Basteln und Nähen. Kontinuierliche Projekte wie z.B. der durch Eltern unterstützte Computerunterricht, erweisen sich als anregend und aufschlussreich für alle Beteiligten. Eltern nehmen auch an Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten teil, Spezialisten bringen besonderes Wissen in den Unterricht ein. Gelegentlich finden heimatkundliche Führungen statt, Eltern sind bei den Bundesjugendspielen sowie bei Klassenfahrten und Ausflügen, beim Schwimm- und Computerunterricht engagiert und kompetent beteiligt. Auch Theateraufführungen von Müttern für die Schulkinder kommen zu Stande. Flohmärkte werden veranstaltet.

Immer wieder wird es unternommen, aktiv an lokalen Ereignissen und Projekten Anteil zu nehmen. Die Mitwirkung am Jubiläumsfestzug und das Engagement für die Neugestaltung des Siegbacher Schwimmbades sind besonders gelungene Beispiele für die Öffnung der Schule nach außen.

In weiterem Umfeld engagiert sich unsere Schule mit der Übernahme einer finanziell unterstützenden Patenschaft für ein chilenisches Mädchen, dem dadurch eine schulische und soziale Betreuung zukommen kann. Für unsere Schulkinder erweitert sich dadurch der Blick in die weitere Umwelt.

 

5. Betreuung

Unsere Schule möchte den Erfordernissen, die sich aus geänderten gesellschaftlichen Bedingungen ergeben, entsprechen, und hat sich für ein Betreuungsangebot eingesetzt.

Nachdem die Gemeine Siegbach als Kooperationspartner gewonnen werden konnte und der Kreisausschuss der Maßnahme zugestimmt hat, wird es an unserer Schule ab dem 01. August 2002 ein festes Betreuungsangebot geben.

Zur Zeit gehen wir von einer Gruppengröße von 19 Kindern aus.

Es ist vorgesehen, dass Schülerinnen und Schüler in der Zeit von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr in einem nur von ihnen benutzen Raum betreut werden.

Das Raumangebot in dieser Form ist für einen Zeitraum von zwei Jahren möglich, da unsere Schule während der kommenden zwei Jahre von den vorhandenen acht Klassenräumen nur sieben Räume für die einzelnen Schuljahre benötigt.

Werden danach wieder alle Klassen zweizügig laufen und die Räume für die eigentliche Unterrichtsarbeit benötigt werden, werden wir auf bauliche

Veränderungen drängen. Diesbezügliche Absprachen sind im Vorfeld mit dem Schuldezernenten des Kreises erfolgt und sind der Schule zugesichert worden.

Die Ausstattung des Raumes, die Anschaffung von Beschäftigungsmaterial, Büchern usw. wird in den Sommerferien in enger Absprache mit dem Personal erfolgen.

Wir wollen die Betreuung so sehen, dass sie weder vor- oder nachbereitender Unterricht ist, noch der reinen Beaufsichtigung dient.

Neben Spiel,- Bastel- und Bewegungsangeboten sollten auch soziale Fähigkeiten trainiert werden.

Den Kindern sollen Freiräume zum Entdecken und Erkunden geboten werden.

Wir streben regelmäßige Gespräche mit den Betreuerinnen an.

Nach einer Anlaufphase soll überlegt werden, inwieweit das Betreuungsangebot dahingehend erweitert werden kann, dass Eltern ihre Kinder z.B. tageweise für die Betreuung anmelden können oder die Betreuung auch während der Ferien ermöglicht werden sollte.

 

6. Konkrete Entwicklungsziele

6.1 Schulhofgestaltung

Unsere Schule will den Schülerinnen und Schülern vermehrt Bewegungsräume schaffen und ihnen neue Betätigungsmöglichkeiten zeigen und eröffnen, um dem Bewegungsmangel vieler Kinder entgegenzuwirken.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Schulhof so umzugestalten, dass sich Kinder gern dort aufhalten, dass sie im sozialen Miteinander spielen, sich bewegen oder kreativ tätig sein können.

Im Vorfeld wurden die Kinder der einzelnen Klassen nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gefragt und wurden z. T. aktiv in die Arbeit mit einbezogen.

Unsere Vorhaben werden durch eine aktive Elternschaft unterstützt.

Das Bemalen des Schulhofes, das Aufzeichnen verschiedener Spielfelder und eines Verkehrsparcours sind bereits realisiert.

Außerdem wurde auf der Rasenfläche ein Fußballtor aus Holz errichtet und eine wetterfeste Torwand aufgestellt. Auf der geteerten Schulhoffläche konnte ein neuer, stabiler Basketballständer montiert werden.

Die Außenwand der Turnhalle ist durch das Anbringen von Klettergriffen und Tritten zu einer Boulderwand geworden.

Ein Kletterturm mit einer Rutsche steht bereits seit einiger Zeit auf dem hinteren Teil des Schulhofes und soll in nächster Zeit durch weitere Zusatzgeräte wie z.B. eine Hängebrücke erweitert werden.

Auch das Bedürfnis von Kindern, die sich während der Pausen gern in Ruhe zurückziehen möchten, muss beachtet werden. Aus diesem Grund wurden Tische und Bänke aus Holz an verschiedenen Stellen des Schulgeländes aufgestellt.

Geplant ist, weitere „Sitzlandschaften“ zu errichten, damit bei gutem Wetter Unterricht im Freien stattfinden kann.

Um den Schulteich noch intensiver als bisher für unterrichtliche Zwecke nutzen zu können, sollen auf der breiten Teichumrandung kleine Stehtischchen aufgebaut werden.

Um Schulhof und Schulgelände als Naturraum zu erleben, sollen ein kleiner Schulgarten, ev. ein Hochbeet oder eine Kräuterspirale angelegt werden.

Ebenso ist vorgesehen, eine Natursteinmauer ( Trockenmauer ) als Beobachtungsort für bestimmte Tiere zu errichten.

Das Ausstatten jeder Klasse mit einer „Pausenkiste“, die Seile, Bälle, Jongliermaterial o.ä. enthalten soll, ist vorgesehen.

Ob sich weitere Ideen, z.B. das Aufstellen und Bemalen eines Bauwagens und eines alten Traktors realisieren lassen, bleibt abzuwarten.

Durch ein vielfältiges Spiel – und Bewegungsangebot auf dem Schulhof soll erreicht werden, dass Rangeleien und tätliche Auseinandersetzungen seltener werden, der Umgang der Kinder untereinander konfliktfreier wird und ihnen ein

Raum geboten wird, wo sie sich wohlfühlen können.

6.2 Pausenregelung

Der Schulvormittag wird durch zwei längere Pausen unterbrochen. Die erste Pause ist von 9.30 Uhr bis 9.50 Uhr und endet mit einem gemeinsamen, zehnminütigen Frühstück. Die zweite Pause beginnt um 11.20 Uhr und dauert 15 Minuten.

Während der Pausen halten sich alle Kinder auf dem Schulgelände auf. Bei schlechten Wetterverhältnissen bleiben die Kinder in ihren Klassenräumen, da der Schulhof zu wenig überdachte Flächen aufweist.

Hier haben die Kinder die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Materialien zu beschäftigen. In allen Klassen gibt es z. B. Bücher- oder Spielecken.

Trotz der Angebote, sind die „Schlechtwetterpausen“ für die Kinder wenig attraktiv. Wir möchten für diese Pausen ein neues Konzept erarbeiten.

Dieses Konzept sieht u.a. vor, den Kindern den Aufenthalt im Aktionszentrum zu erlauben, einen Klassenraum als Ruhe- oder Leseraum zu öffnen, Spielmaterial (z.B. Gesellschaftsspiele, Sport – oder Fitnessgeräte etc. ) anzubieten.

Angedacht ist außerdem, mit Hilfe von Eltern oder Großeltern Angebote im Werk- oder Handarbeitsbereich zu unterbreiten. Den Kindern sollen solche Techniken vermittelt werden, die sie nach Erlernen selbständig anwenden können und sich somit sinnvoll beschäftigen können.

Während dieser Innenpausen sollen sich alle Lehrkräfte im Aktionszentrum, in einem neu zu errichtenden Stützpunkt, aufhalten.

6.3 Freilandlabor

Auf dem Schulgelände befindet sich ein Teich. Direkt dort könnte Unterricht im Freien stattfinden.

Hier könnten Kinder erfahrungsgemäß etwas über Frösche, Libellen und viele andere Tiere lernen.

Die Schülerinnen und Schüler finden am Teich sehr günstige Lernbedingungen vor. Vom Ufer aus lassen sich die Tiere sehr genau beobachten. Auf den noch fehlenden wetterfesten Tischen könnten Gewässerproben untersucht und Wasserinsekten unter dem Mikroskop beobachtet werden. Aber auch praktische Arbeiten – wie das Anlegen von Überwinterungsquartieren könnten erfolgen.

6.4 Arbeitsgemeinschaften

Soziales Lernen erfolgt durch die gemeinsame Arbeit. Verantwortungsgefühl und demokratisches Verhalten werden erworben durch die Übergabe von Verantwortung und vielfältige Möglichkeiten der Mitgestaltung.

Klassenübergreifende Arbeitsgemeinschaften sollen hier die Möglichkeit dazu schaffen.

Angebote könnten sein: Flöten, Theaterspielen, Töpfern 1./2. Schj. und 3./4. Schj., Kochen, Häkeln, Flechten, Weben, Rechenspiele herstellen, Tischtennis, Fußball, Bücher selbst schreiben, usw.

 

7. Evaluation

Ein Evaluierungsprozess als Beispiel für mehrere ähnliche Entwicklungen: Planungen und Durchführung einer Projektwoche.

Durch die Anfrage einer neuen Kollegin, ob an der Schule Projektwochen durchgeführt werden, wird dieses Vorhaben thematisiert. Es wurde noch keine Projektwoche geplant, allerdings besteht bei den meisten KollegInnen durchaus die grundsätzliche Bereitschaft dazu. Verschiedene an anderen Schulen gemachte Erfahrungen und Organisationsmöglichkeiten werden ausgetauscht und alle LehrerInnen werden gebeten, sich über ihre Einstellung zu diesem Thema Gedanken zu machen.

Im Laufe von mehreren Konferenzen, zwischen denen immer wieder mehrere Wochen liegen, in denen jeder für sich über seine Meinung zu den einzelnen Punkten nachdenken kann, werden Einzelheiten abgesprochen. So gilt es festzulegen, ob das erste Schuljahr einbezogen wird, ob während der Schulzeit ausschließlich an den Projekten gearbeitet oder ein Teil der Zeit für regulären Unterricht reserviert wird, ob das Projekt über zwei, drei oder fünf Tage laufen soll, ob am Ende eine größere öffentliche Präsentation stehen soll oder nicht und schließlich unter welchem Rahmenthema die Projekte stehen sollen.

Dieser Prozess der grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem Thema „Projektwoche“ dauert ca. neun Monate, wobei die Planungen immer konkreter werden, bis schließlich alle KollegInnen ein eigenes Projekt und seinen Ablauf geplant haben.

Anschließend wird die Projektwoche durchgeführt und direkt danach sowie einige Zeit später, wenn die Eindrücke und Erfahrungen etwas verarbeitet werden konnten, findet eine Erhebung und Auswertung der Rückmeldungen von Schülern, Eltern und LehrerInnen statt. Daraus ergibt sich, dass weitere Projektwochen stattfinden sollen, allerdings mit einigen Veränderungen in der Organisation. Weitere Erfahrungen werden weitere Anpassungen an die aktuellen Bedürfnisse von SchülerInnen, Eltern und LeherInnen ergeben, so dass ein nie endender Evaluationsprozess in Gang gekommen ist.

Ähnliche Prozesse sind zur Zeit an unserer Schule im Gange zum Thema „Pausengestaltung“, wobei die Schwerpunkte auf der Gestaltung der Regenpausen, des Schulhofes, der Realisierung von „Bewegungspausen“ und der Verringerung der Aggressionen liegen. (Wobei uns natürlich bewusst ist, dass diese Themenbereiche miteinander vernetzt sind).

 

Evaluation Schulprogramm Schuljahr 2011/12

1. Rahmenbedingungen

Die Nutzung des Aktionszentrums für Gemeinschaftsveranstaltungen und für die unterrichtliche Arbeit hat sich bewährt und soll beibehalten werden (z. B. gemeinsames Singen, Lernen an Stationen).

Auch die Hilfsaufsichtsführung von zwei Viertklässlern während der großen Pausen im Leseraum und auf dem Schulhofsgelände soll fortgesetzt werden, zumal es das Verantwortungsbewusstsein und die soziale Kompetenz der Schüler stärkt.

Durch bauliche Maßnahmen gab es einige Veränderungen: Einbau neuer Eingangstüren wegen Brandschutzvorschriften, Bereitstellung eines Klassenraumes für die am Schulstandort durchgeführte Betreuung und Einrichten eines Hygieneraumes für ein im Schuljahr 2011/12 einzuschulendes Kind. Damit stehen nun nur noch sieben Klassenräume und zwei Nebenräume zur Verfügung, die alle belegt sind.

Eine neue Schulküche mit moderner Ausstattung und großzügiger Arbeitsfläche ersetzt die bisherige Küche.

Auch der Computerraum wurde mit modernen PC´s und einem Schulserver und Netzwerkdrucker neu bestückt.

Auf dem Schulgelände wurden dank Hilfe des Fördervereins neue Balancierstangen angebracht. Die Planungen zum Errichten eines Spielhäuschens sind so weit fortgeschritten, dass eine Realisierung im Herbst 2011 erfolgen soll.

Im Schuljahr 2011/12 unterrichten acht Lehrkräfte in sieben Klassen. Die Schülerzahl liegt bei 99 Schülerinnen und Schülern. Ein Förderschullehrer für Sprachheilunterricht oder gemeinsamen Unterricht ist weiterhin an unsere Schule abordnet. Auch Schwimmunterricht und Frühenglisch kann weiterhin angeboten werden.

2. Schulprogrammentwicklung und Leitbild der Schule

2.3.2 Medien

Die Schulhomepage www.grundschule-am-siegbach.de ist fertig gestellt und funktionsfähig.

2.3.4 Gesundheitserziehung und Sozialerziehung

Das Projekt „Gesundes Frühstück“ wird auch im neuen Schuljahr fortgesetzt.

In allen Klassen wird statt Milchgetränken nur noch Mineralwasser als Getränk angeboten für 0,20 € pro Flasche.

Die Einrichtung des „Pausenbüros“ hat sich bewährt und wird im Schuljahr 2011/12 weitergeführt.

Ob das Projekt „aid-Ernährungsführerschein“ für die 3. und 4. Klassen wiederholt werden soll, ist noch offen, da wieder Gelder von Sponsoren zu beschaffen sind, was erfahrungsgemäß schwierig ist.

2.3.5 Ästhetische und musische Erziehung

Die Aktion „Lied des Monats“ jeweils freitags nach der gemeinsamen Frühstückspause wird fortgesetzt und erweitert mit einem Lied für die Geburtstagskinder der Woche. Die Auswahl der Lieder übernehmen die für den Musikunterricht zeichnenden Lehrkräfte.

3. Unterrichtliche Inhalte

3.1 Deutsch

Die laufenden Aktionen wie Lesewettbewerb, Lesepatenschaften und Nutzung des interaktiven Programms „Antolin“ werden weitergeführt.

Im Aktionszentrum wird den Schülerinnen und Schülern eine gemütliche Leseecke mit unterschiedlicher Lektüre zur Verfügung gestellt.

Die Arbeitspläne und Klassenarbeiten werden unter Berücksichtigung der neuen Bildungsstandards für die Grundschule neben dem Rechtschreibanteil vermehrt weitere Teile enthalten, die verschiedene Kompetenzen verlangen (z. B. Aufgaben zur Grammatik usw.).

Die Suche nach außerschulischen Lesepaten soll weiter verfolgt werden.

3.1.2 Förderunterricht

Im vergangenen Schuljahr wurde mit dem Erstellen eines schuleigenen Förderkonzepts begonnen. Die Planung des Übergangs vom Kindergarten zur Schule ist schon fertig gestellt. Die detaillierten Förderkonzepte in den einzelnen Jahrgangsstufen sollen Anfang des laufenden Schuljahres festgelegt und beschlossen werden. Sie werden dann im nächsten Evaluationsbericht veröffentlicht.

Im laufenden Schuljahr war es dank genügender Lehrerstunden möglich, in allen Klassen eine bzw. zwei Stunden Förder- oder Forderunterricht anzubieten.

3.2 Sachunterricht

Die Präsentation „Experiment des Monats“ ist zum Schuljahr 2010/11 ausgelaufen. Phänomene aus Naturwissenschaft und Technik sollen statt dessen in den regulären Sachunterricht verstärkt eingebunden werden.

Die Nutzung des Schulteiches ist nach wie vor nichtgeklärt.

4. Beratung

4.2 Elternmitarbeit, Öffnung der Schule nach außen

Die Öffnung der Schule nach außen hat nach wie vor eine große Bedeutung.

Unsere Schule hat gemeinsam mit dem Förderverein im vergangenen Schuljahr einen bunten Nachmittag organisiert und durchgeführt. Dabei bot sich Schülern, Lehrkräften und Eltern die Gelegenheit, sich mal in einem anderen Rahmen als dem regulären Unterricht zu begegnen und sich in vielen verschiedenen Auftritten einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Außerdem gab es Auftritte des „Schulchores“ bei lokalen Veranstaltungen.

Ein Mitglied eines örtlichen Heimatvereins hat im letzten Schuljahr einigen interessierten Schülerinnen und Schülern den heimischen Dialekt in einer „Platt-AG“ nähergebracht.

5. Betreuung

Mit Beginn des Schuljahres 2011/12 wurde durch bauliche Maßnahmen (Bereitstellung eines Klassenraumes) die beengte räumliche Situation des Betreuungsangebotes wesentlich verbessert. Auch die nunmehr wesentlich flexibleren Nutzungsmöglichkeiten des Betreuungsangebotes wurden von den Eltern gut angenommen. Das Angebot soll in den kommenden Sommerferien erstmals auch die erste und letzte Ferienwoche einschließen.

Die Hausaufgabenbetreuung durch den Förderverein musste aus Kostengründen beendet werden.

6. Konkrete Entwicklungsziele

6.1 Schulhofgestaltung

Das vielfältige Spiel- und Bewegungsangebot auf dem Schulhof ist durch das Aufbauen von Reckstangen und Balancierbalken erweitert worden.

Die Planungen für die Errichtung eines Spielhauses sind nunmehr so weit vorangeschritten, dass mit der Realisierung im Herbst 2011 zu rechnen ist.

 

8. Zielvereinbarungen

In der Gesamtkonferenz vom 08.09.2011 wurden die Zielvereinbarungen für das Schuljahr 2011/12 evaluiert.

Zu 1 „ Leseförderung“: Es wurde festgelegt, dass die Ziele 1b) bis 1d) auch im Schuljahr 2011/12 im Wesentlichen ihre Gültigkeit behalten sollen.

Die Verantwortlichkeiten wurden zum Teil neu verteilt.

1. Leseförderung

1a) Aufstockung des Buchbestandes Schülerbücherei

Insbesondere sollen solche Bücher angeschafft werden, die in „Antolin“ aufgenommen sind. Außerdem sollen Bücher gekauft werden, die speziell Jungen ansprechen, wie z.B. Fußballbücher oder Bücher, die Experimente und Versuche zeigen.

Leseschwache Schülerinnen und Schüler sollen durch das Angebot von Comics zum Lesen motiviert und ermuntert werden.

Der Modus der Buchausleihe soll geändert werden, indem jeder Klasse wahlweise Angebote zur Verfügung gestellt werden. Dadurch soll ein besserer Überblick über eine kontinuierliche Ausleihe gewährleistet werden. Außerdem hat jeder Lehrer die Möglichkeit, Kinder mit bestimmten Leseaufträgen zu betrauen.

Neuanschaffungen werden regelmäßig im „Schaufenster“ des Bürotraktes präsentiert. Der komplette Bestand der Schülerbücherei wird regelmäßig auf Fragesätze im Antolin-Leseförderprogramm kontrolliert und durch die entsprechenden Aufkleber gekennzeichnet.

1b) Intensivierung von Lesepatenschaften

Die Klassen 3 a und 3 b werden für die Erstklässler Lesepatenschaften übernehmen (Start im zweiten Halbjahr). *)

Es soll weiterhin versucht werden, Personen, die Kontakt zur Schulgemeinde haben, zur Übernahme einer Lesepatenschaft für alle Kinder zu gewinnen.

*) verantwortlich: Frau Killmer, Frau Schimke, Frau Schäfer, Frau Abschlag-Kerl

1c) Vorlesewettbewerb durchführen

Im Januar soll für die Klassen 3 und 4 ein Lesewettbewerb stattfinden. Lesestarke Kinder aus Klasse 2 können ebenfalls teilnehmen.*)

*) verantwortlich : alle Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer

Zu 2 „ Soziales Lernen“:Die Punkte 2a) , 2b) , 2c) , 2d), werden übernommen, Punkt 2e) wird durch eine neue Regelung geändert, Punkt 2f) wird erweitert

2. Soziales Lernen

2a) Die „freundlichen fünf Minuten“

Dieses Ritual wird in allen Klassen praktiziert. *)

*) verantwortlich : alle Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer

2b) Verantwortlichkeiten im Leseraum

Als Aufsicht und Ansprechpartner im Leseraum sollen Schülerinnen und Schüler der Klasse 4 dienen. *)

*) verantwortlich : Frau Dietermann-Frank, Frau Tropp-Neumeister

2c) Verantwortlichkeiten für Sauberkeit auf dem Schulhof

Die Klasse 4 soll angehalten werden mitzuhelfen, Mitschülerinnen und Mitschüler daran zu erinnern, keinen Abfall wie Papier o.ä. auf den Schulhof zu werfen.

Sie sollen der Hausmeisterin Bescheid geben, wenn sie Glasscherben auf dem Pausenhof finden, sie aber nicht selbst entsorgen.

Sie sollen die Prämisse„ Wir sind für unsere Schule verantwortlich“ weiter geben, sich aber nicht in die Rolle eines „Aufsehers“ begeben.

*) verantwortlich : Frau Dietermann-Frank, Frau Tropp-Neumeister

2d) Pausenbüro

Um die Bedeutung der Übernahme sozialer Verantwortung aufzuzeigen, wird auch im Schuljahr 11/12 die Einrichtung eines sog. „Pausenbüros“ erfolgen. Hier sollen während der beiden großen Pausen jeweils zwei Schülerinnen/ Schüler als Ansprechpartner dienen, um kleine Streitereien zu schlichten oder auch Pflaster, Kühlpacks, Taschentücher … auszugeben.

Es ist selbstverständlich, dass zunächst die aufsichtsführende Lehrkraft informiert werden muss, die dann entscheidet, ob das „Pausenbüro“ die Verantwortung übernehmen kann. *)

*) verantwortlich : Frau Dietermann-Frank, Frau Tropp-Neumeister

2e) Schülerinnen und Schüler beteiligen sich an gemeindlichen Veranstaltungen

Im Vorraum des Bürgerhauses sollen zukünftig Arbeiten von Kindern, die im Kunstunterricht entstanden sind, ausgestellt werden. Weitere regelmäßige Veranstaltungen, in denen sich die kulturelle Vielfalt der Schule widerspiegelt, sollen überdacht werden. Dadurch können sich Schülertalente entwickeln und die kulturellen Kompetenzen werden gefördert.*)

*) verantwortlich : Frau Dietermann-Frank

2f) Umgangsformen

Es wurde festgesetzt, dass in allen Klassen gezielt und sehr genau auf angemessene Umgangsformen und soziales Verhalten geachtet werden soll. *)

Beispiele:
grüßen und begrüßen
sich bedanken
sich entschuldigen
das Benehmen bei Tisch
Hilfsbereitschaft
Achtsamkeit
Rücksichtnahme

Angebote des Lahn-Dill-Kreises wie z.B. das Projekt „Raufen, toben, wilde Spiele“ sollen wahrgenommen werden.

*) verantwortlich: Alle Lehrkräfte

Zu 3 „Heimatgeschichte“: Punkt 3b) bleibt bestehen, bzw. soll dahingehend erweitert werden, weitere Vereine für eine Zusammenarbeit zu gewinnen.

3a) Mitglieder des Oberndorfer Heimatvereins haben sich wieder bereit erklärt, den Kindern „Dorfgeschichte“ zu vermitteln, indem z. B. Dorfrundgänge zum Thema „Hausbau“ (Fachwerkbau) oder „Landwirtschaft“ anbieten oder über die frühere Bedeutung des Bergbaus in unserer Gegend informieren.

Auch der Übernthaler Heimatverein, die Übernthaler und Eisemrother Landfrauen-Vereine haben Bereitschaft signalisiert, die schulische Arbeit mit Angeboten zu unterstützen, z. B. Führung durch das Übernthaler Heimatmuseum, Einladungen zu Sonderausstellungen. Die Zusammenarbeit mit dem OGV Eisemroth soll wieder intensiviert werden.

Naturschutzorganisationen sollen für eine Kooperation gewonnen werden, um der Schule neue Lernorte und Lernmöglichkeiten zu eröffnen.

*) verantwortlich Herr Keßler, bzw. die entsprechenden FachlehrerInnen

Zu 4 „Gesundheitserziehung“: Punkt 4a) wurde evaluiert und entsprechend des aktuellen Standes abgeändert. Das in Punkt 4b) genannte „Gesunde Frühstück“ wird zur festen Einrichtung.

4c) wird neu aufgenommen.

4. Gesundheitserziehung

4a) Das Ziel, Bewegungsräume zu schaffen, um dem Bewegungsmangel vieler Kinder entgegenzuwirken, hat nach wie vor Gültigkeit.

Die sogenannten „Pausenkisten“ mit Spielmaterialien sollen ergänzt werden. Um den Schwund einiger Materialien zu stoppen, soll die Ausleihe der Materialien kontrolliert werden.

Die Realisierung des Aufbaus eines Spielhauses auf dem Schulhofgelände durch den Förderverein geht in die entscheidende Phase.

4b) Die Aktion „Gesundes Frühstück“ ist zur festen Einrichtung geworden. Jeweils freitags bereiten mehrere Mütter Obst- und Gemüseteller für die Kinder jeder Klasse vor. Das Thema „Gesunde Ernährung“, bzw. „Achtsam mit sich und seinem Körper umgehen“ nimmt im Rahmen des Sachunterrichtes einen hohen Stellenwert ein.

*) verantwortlich : alle Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer

4c) In allen Klassen wurde das Benutzen von Stoffhandtüchern abgestellt. Nunmehr werden aus hygienischen Gründen nur noch Papiertücher angeboten. Auf die Bedeutung des Händewaschens wird in allen Klassen immer wieder hingewiesen. Die Kinder werden angehalten, stets Papiertaschentücher bei sich zu haben.

Auf die Problematik „Verringerung der Ansteckungsgefahr“ ( z.B. bei Erkältungskrankheiten) wird im Unterricht hingewiesen.

Zu 5 „Rituale“:Die Punkte 5a), 5c), 5d) behalten bis auf kleine Änderungen Gültigkeit.

5. Rituale

5a) Die jahreszeitliche Ausgestaltung des Eingangsbereiches wird gepflegt. *)

*) verantwortlich : Frau Dietermann-Frank, Herr Keßler

5b) Um den Kindern ein möglichst breites Repertoire an Liedern und Liedtexten zu vermitteln, werden sich die Kinder an jedem Freitag jeweils nach der großen Pause im Aktionszentrum einfinden, um zusammen das „Lied des Monats“ einzuüben. Text und Noten werden ausgehangen. Den Geburtstagskindern der Woche wird nach dem „Lied des Monats“ gratuliert und ein Geburtstagslied gesunden. *)

*) verantwortlich : Frau Tropp-Neumeister, Frau Schäfer

5c) Die Präsentation „Experiment des Monats“ ist zum Schuljahr 2010/11 ausgelaufen. Phänomene aus Naturwissenschaft und Technik sollen in den regulären Sachunterricht eingebunden werden.

Zu 6 „Individuelle Lernformen“:

Individuelle Lernformen sind fester Bestandteil des Unterrichtes und benötigen keine neuen Zielformulierungen.

Die Zielvereinbarungen wurden in der letzten Gesamtkonferenz am 08.09.2011 evaluiert und in der geänderten Fassung angenommen.

 

Siegbach, den 22.09.2011

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